Am Tag der Umwelt, der sich seit 1972 international ökologischen Problemen stellt, waren auf Einladung von Bündnis 90/ Die Grünen mehrere Interessierte gekommen, um eine abendliche Wanderung durch das Quelkhorner Moor zu unternehmen.
Bei bestem Wetter führte Jochen Bertzbach im sonnigen Abendlicht durch das Moor und erläuterte die sichtbare Wiedervernässung. Bei diesem von der unteren Naturschutzbehörde unterstützten Projekt ist besonders hervorzuheben, dass die Besitzer der Moorflächen sich spontan bereit erklärten, mitzumachen. Alle 22 Besitzer, vorwiegend Landwirte gaben schriftlich ihre Zustimmung zur Unterstützung des Konzeptes, das im Wesentlichen das Entkusseln von bestimmten Pflanzen zum Ziel hat. Seit 30 Jahren finden nunmehr Gemeinschaftsaktionen mit sichtbaren Erfolgen statt: Die Wiedervernässung hat erfolgreich ein Biotop für hochmoorspezifische Pflanzen und Tiere geschaffen und das Bewusstsein für den Moorschutz in der Bevölkerung sensibilisiert. Hochmoor typische Pflanzen wie Sonnentau und Schnabelried haben sich wieder angesiedelt und Jochen Bertzbach zeigte sich hocherfreut über die überall nachwachsenden Heidekrautgewächse. Die Torfmoose haben sich stark ausgebreitet und im Frühjahr blüht großflächig das Wollgras. Im Sommer sind zahlreiche Libellen und auch Kreuzottern zu beobachten. Über 60 Brutnachweise von den auf der roten Liste stehenden Vogelarten sind im Quelkhorner Moor nachgewiesen worden, z.B. Gelbspötter, Rohrammer, Kleinspecht, Schwarzspecht und Pirol. Mehrere Teilnehmer hatten auch schon Kraniche gesichtet.
Zum Schluss wies Jochen Bertzbach daraufhin, dass eine 50-60 Morgen große Hochmoorfläche sicherlich keinen nennenswerten Beitrag zum Klimaschutz leisten wird, dieses Projekt aber ein Beispiel für den Erhalt der ebenso bedeutsamen Artenvielfalt ist.
Erika Janzon bedankte sich im Namen der Anwesenden und der Grünen für die gelungene Wanderung bei Jochen Bertzbach und wünschte sich im nächsten Jahr, mit ihm am Tag der Umwelt die Wümme zu besuchen.